Das Hydrauliksystem am Typ 44 besteht aus folgenden Komponenten :
- Vorratsbehälter Hydrauliköl
- Servopumpe
- Druckspeicher
- Bremskraftverstärker
- Servolenkgetriebe
- Leitungen von ( mit Flussrichtung )
- Vorratsbehälter --> Hydraulikpumpe
- Hydraulikpumpe--> Druckspeicher --> zur Reparaturanleitung
- Hydraulikpumpe--> Servolenkgetriebe --> Ersatz bei Audi Tradition, Austauschanleitung
- Druckspeicher --> Bremskraftverstärker
- Druckspeicher --> Niveauregulierung
- Druckspeicher --> Rücklauf zum Vorratsbehälter --> Simpler druckloser Gummischlauch, Ersatz aus einem lokalen Hydraulikbetrieb
- Bremskraftverstärker --> Rücklauf zum Vorratsbehälter --> Ersatz bei Audi Tradition, oder alternativ nachfertigen.
- Servolenkgetriebe --> Rücklauf zum Vorratsbehälter --> siehe oben
- Niveauregulierung
- Leitungssystem Druckspeicher vorne --> Druckspeicher hinten links & rechts Nähe Federbeine
- Stoßdämpfer für Niveauregulierung
Die Anschlüße bzw. Verschraubungen sind je nach Baujahr mit Kupferdichtungen oder Vitonringen abgedichtet, tendentiell sind in den frühen Baujahren bis ~ 1987 Kupferdichtringe verarbeitet, in den neueren Vitondichtringe. Die Leitungsverschraubungen an der Servopumpe sind mit einem feinen Sieb zum Herausfiltern von Partikeln versehen, dieses Sieb bei Arbeiten am System unbedingt sauber halten !
Bekannte Leckagestellen
Die Hyrdaulikpumpe
Die Hydraulikpumpe wird in Großteil der Fälle an den Pumpenstopfen undicht, an den drei Leitungsanschlüssen können aber bei vorangegangenen Arbeiten auch Undichtigkeiten entstehen, wenn die Dichtringe nicht ausgetauscht wurden oder die Auflageflächen ein wenig verdreckt waren. Ursachen für die Undichtigkeit sind alternde Dichtungen oder ein zu hoher Öldruck, der von der Pumpe im Betrieb aufgebaut wird, wenn in den Leitungen eine Verstopfung oder eine Leitungsverengung vorliegt, so z.B. an der Druckleitung von der Hydraulikpumpe zum Druckspeicher.
Das Lenkgetriebe
Am Lenkgetriebe nutzt sich mit der Zeit die Manschette ab und bricht an einer oder mehreren Stellen. Durch die entstehenden Löcher dringt Staub und Dreck in die bewegliche Mechanik des Lenkgetriebes ein. Der sich auf der Lenkstange absetzende Dreck beschädigt mit der Zeit die Dichtungen, so daß Servoöl austreten kann und im schlimmsten Fall deutliche Einlaufspuren an der Zahnstange entstehen, welche dann im Prinzip direkt entsorgt werden kann. Für dieses Fall kommt dann entweder eine Austauschlenkung in Frage, oder eine professionelle Überholung in einem ZF-Fachbetrieb.
Hier ein paar Beispielbilder dazu.
Diagnose : Defekte an der Manschette lassen sich erfühlen bzw. sind sichtbar. Bei einem vermuteten Hydraulikölverlust ( Stand im Vorratsbehälter abgesunken ohne direkt erkennbare Verlust ) durch die Servolenkung aber noch nicht sichtbar vorhandenen Spuren kann man vorsichtig die Manschette 'durchkneten', um zu hören bzw. zu erfühlen, ob sich Hydrauliköl in der Manschette angesammelt hat.
Defekte durch Alterung
Druckspeicher
Der Druckspeicher selbst ist bei unseren Fahrzeugen in seltenen Fällen hydraulisch undicht, primär verliert er die Gasfüllung, die die "Speicherung von Druck" technisch umsetzt. Bei einem vorhandenen Defekt kann das Teil nur gegen ein Neuteil ausgetauscht werden. Alternativ gibt es vereinzelt Techniker, die in der Lage sind, ein Füllventil an einem gebrauchten DS zu verbauen.
Hier findet sich die Austauschanleitung für den Druckspeicher.
Bremskraftverstärker
Der hydraulische Bremskraftverstärker kann, analog zum z.b. Kupplungsgeberzylinder, an den Zylinderdichtungen verschleißen, mit dem Ergebnis, daß sich Hydraulikflüssigkeit irgendwo verteilt, wo sie nicht hin soll.
Z.B. durch die Manschette im Fahrzeuginnenraum am Betätigungshebel durch. Von dort aus kann das eine schöne Sauerei auf und unter dem Bodenbelag geben, die nur mit viel Arbeit wieder zu richten ist.
( Kurzfassung: Mittelkonsole komplett ausbauen, Sitze vorne und Rücksitzbank ausbauen, Sicherheitsgurte vorne lösen, Handbremsverkleidung VFL, alle Ablagen vorne sowie Lüftungskanäle Fußraum, dann den Bodenbelag ausbauen und anschließend die Dämpfungsmatten zwischen Bodenblech und Teppich vom Öl befreien. Einfacher: Austauschen durch neue. Einbau analog ;-) )
Der Ausbau des Bremskraftverstärkers ist hier beschrieben: Reparaturanleitung Ausbau Einbau BKV