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Rost

Der Typ 44 ist von Werk aus an sich gut gegen Korrosion geschützt, die lange Haltbarkeit des Fahrzeuges und der außergewöhnlich gute Zustand vieler Fahrzeuge, die es zum heutigen Zeitpunkt gibt, belegt dies. Beim Typ 44 sind auf dem Karosseriematerial fünf Schichten aufgebracht, die das Blech vor Korrosion schützen sollen:

eine Zinkphosphatschicht

eine KTL-Grundierung

Steinschlagfüller

der Basislack

der Klarlack

Die Karosseriebleche, aus denen ein 44er besteht, sind je nach Bestimmungsort/Einsatzzweck entweder feuer- oder elektrolytisch verzinkt(der Großteil der Bleche ist feuerverzinkt, da dieses Verfahren preisgünstiger ist oder war). Und das waren sie schon auf der Rolle, noch bevor im Presswerk Karosserieteile draus wurden. Das vollständige Karosserien im galvanischen Bad verzinkt wurden ist, zumindest was den 44er betrifft, völliger Unfug und ohne jeden Wahrheitsgehalt. Immer wieder auftauchende Schilderungen, in denen behauptet wird, daß dies beim 44er dennoch so gemacht worden sei, entsprechen leider in erster Linie der Phantasie der jeweiligen Autoren. Zum wie beschrieben vorbehandelten Blech kommen noch mehrere Kilogramm elastischer Unterbodenschutz an der Unterseite der Karosserie und in den Radhäusern, die vor Steinschlag schützen sollen. Dennoch gibt es am Typ 44 auch einige Stellen, an denen die Fahrzeuge anfällig für Rost sind. Diese sind allerdings recht überschaubar, zumal einige Rostprobleme Ihre Ursache in unbehandelten Steinschlägen, unsachgemäß behobenen Unfallschäden haben, oder in - salopp formuliert - schlampiger Arbeit. Der Rahmen, auf dem die Frontscheibe eingeklebt ist, ist ein Paradebeispiel dafür. Die Windschutzscheibe, die Heckscheibe sowie die seitlichen Scheiben an der D-Säule sind beim Typ 44 bündig mit der Karosserie verklebt. Dadurch ergibt sich ein besserer Strömungswiderstand und nebenbei eine schnittigere Optik. 

Zum Ausbau der Scheibe muß diese allerdings mit einem Schneidedraht herausgeschnitten werden. Dabei wird die Klebstoffschicht zwischen Scheibenrahmen und Scheibe zerschnitten. Dabei wird häufig der Decklack am Scheibenrahmen beschädigt und meistens bleibt dieser Fehler unentdeckt oder interessiert im schlimmsten Fall die ausführende Firma nicht, da das fachmännische Beseitigen von Rost einen für die Firma unterbezahlten Mehraufwand bedeutet. Da die Frontscheibe noch eine Chromzierleiste mit einer Gummidichtleiste hat, kann sich zusätzlich unter der Leiste noch Dreck sammeln und unbemerkt korrosiv tätig werden. Das - vergleichsweise harmlose - Ergebnis von knapp 10 Jahren Gammelarbeit kann man an folgender Bilderstrecke sehen. Bilderstrecke Audi 100 Scheibenrahmen nach knapp 10 Jahren In schlimmeren Fällen kann bereits eine Durchrostung der A-Säulen stattgefunden haben, die dann die Gesamtstabilität des Fahrzeuges stark beeinträchtigt. Der Austausch einer A-Säule ist für dieses Fahrzeug zwar vorgesehen und möglich, überschreitet aber doch in vielen Fällen den Restwert oder wird von den meißten Werkstätten mit dem Hinweis auf den unverhältnismäßig hohen Aufwand abgelehnt. Nachfolgend einige Impressionen von Roststellen am Typ 44, die im Laufe der Zeit so entstanden sind. Kotflügelkante -> Schweller vorne 

 

Radhaus hinten rechts - Tankstutzen

  

 

Hier ein Seitenteil im Endstadium

  

 

Typ44 Kilometerfresser: 

Gerade bei ehemaligen BAB-Fahrzeugen mit hohen Kilometerständen >300tKM und dementsprechend "sandgestrahlten" Frontpartien ist auch häufiger auch eine korrosive Motorhaubenvorderkante vorzufinden. Zudem nagt bei diesen Fahrzeugen auch überdurchschnittlich oft im Bereich der vorderen Kotflügelkanten der Rost, ebenso im Bereich der Endspitzen und in den an die Windschutzscheibe angrenzenden Partien. Kotflügel unter den Zierleisten

  

Kotflügel vorne unten an den Schwellern

  

 

Radlauf hinten an der überlappung von 3 Blechen

  
 

Limousine Dreiecksfenster hinten im finalen Stadium

  
 

Für Mitglieder der Freunde des Audi Typ 44 e.V. stehen Anleitungen zur Reparatur von Rost- und Karosserieschäden zur Verfügung, ebenso können im Mitgliederbereich entsprechende Spezialwerkzeuge ausgeliehen werden.