Druckluftausrüstung
Druckluft macht das Arbeiten am Auto angenehmer: Wirklich festsitzende Schrauben, bei denen der Steckschlüssel versagt, widerstehen dem Preßluftschlagschrauber meist nur wenige Sekunden. Lange Gewinde lassen sich mit einer Preßluftratsche schnell und kraftsparend drehen. Und sollte sich irgendwo unerwünschter Schmutz befinden, pustet man ihn einfach mit der Blaspistole weg. Mit einer Waschpistole wird die Reinigung auch mit Chemikalien zum Kinderspiel, und selbst die Fahrt zur Tankstelle um die Reifenluft zu prüfen, kann man sich ersparen. Auch gründliche Rostentfernung mit Sandstrahlgebläse (Atemschutzmaske und Schutzbrille tragen!) oder Lackieren sind kein Problem.
Voraussetzung ist natürlich ein Kompressor, der auch die nötige Luftmenge bei ausreichendem Druck liefern kann. Auf dem Markt ist eine Vielzahl von Kompressoren mit unterschiedlichen Leistungsdaten und sehr unterschiedlichen Qualitäten verfügbar. Wofür man sich letztendlich entscheidet, hängt sicherlich auch davon ab, wie viel Geld man für sein Hobby ausgeben kann/möchte. Hier gilt es, einen individuellen Kompromiß zwischen Anschaffungskosten und Einsatzmöglichkeiten zu finden:
Je mehr Förderleistung ein Kompressor hat und je größer sein Druckkessel ist, desto seltener wird der Motor anlaufen und um so pausenloser kann man arbeiten. Mit 400-500 l/min bei 8-11 bar Arbeitsdruck und 100 Liter Kesselvolumen hat man sicher fast alle nur denkbaren Anwendungen abgedeckt, dann ist man jedoch i.d.R. auch eine Stange Geld los. Allerdings reicht diese Ausrüstung dann auch, um eine kleine Werkstatt mit zwei-drei Arbeitsplätzen zu versorgen, und dann und wann mal einen Preßluft-Meißelhammer zu betreiben, wenn die Schraubergarage erweitert wird.
Für den (professionellen) Hobbyschrauber reicht sicherlich auch ein kleineres Gerät, mit etwa 8 bar bei einer effektiven Netto-Abgabe- bzw. Fülleistung ca. 200 Liter/min (nicht zu verwechseln mit der Brutto-Ansaugleistung, die höher ist und zur allgemeinen Verwirrung häufig angegeben wird, ohne daß man sie real ausnutzen kann!) und etwa 50 Liter Kesselgröße kommt man schon relativ weit. Mit einem kleineren Gerät wird die Arbeit schnell frustrierend, weil es einfach nicht genug "Puste" hat.
Die beschriebenen Leistungsdaten reichen locker aus, um mit dem Schlagschrauber nacheinander vier Reifen zu wechseln (Kompressor läuft natürlich zwischendurch mal). Reifenluft prüfen, Schmutz ausblasen, Reinigungsmittel versprühen usw. geht meistens sowieso auch mit weniger Leistung. Das Einbringen von Hohlraumwachs zum Korrosionsschutz ist ebenfalls möglich. Weiterhin lassen sich kleine bis mittlere Flächen (z.B. ein-zwei Türen) lackieren und kleine Flächen sandstrahlen. Sandstrahlen kann man natürlich nur kurz (etwa eine halbe Minute), bevor die Maschine anläuft und den Kessel wieder auffüllen muß. Wenn man nur gelegentlich und wenig sandstrahlt, wird man damit leben können. Wer eine ganze Karosserie sandstrahlen und neu lackieren möchte, sollte von vornherein einen viel stärkeren Kompressor kaufen. Es besteht ja auch noch die Möglichkeit, ein gebrauchtes Profigerät zu beschaffen.
Beim Kauf aber auf jeden Fall darauf achten, daß der Kessel innenbeschichtet ist (etwa doppelt so teuer wie Billigware!) und etwa zehn Jahre Garantie hat - sonst hat das Preßluftvergnügen schon nach ein paar Jahren wegen Durchrostung des Kessels ein Ende. Man bedenke, daß bei der Erzeugung Kondensat (Luftfeuchtigkeit) anfällt.
Beim Betrieb von Druckluftwerkzeugen wie Schlagschrauber und Ratsche beachte man, daß sie ölige Preßluft benötigen - also muß ein geeigneter Öler in die Leitung zwischengeschaltet werden.
Weiterhin empfiehlt es sich, einen Filterdruckminderer mit Wasserabscheider zu verwenden, der Feuchtigkeit und Verunreinigungen zurückhält. Gerade beim Lackieren ist die Filterung sehr wichtig. Aber auch die anderen Druckluftwerkzeuge danken den Einsatz einer solchen Armatur mit niedrigerem Verschleiß und längerer Lebensdauer.
zahlreiche Bilder vorhanden, Text kann noch erweitert werden.